Alois und Theresia Buder
Theresia und Alois Buder am Führerhaus ihres LKWs
Theresia und Alois Buder mit Familie in ihrem Haus im Untermarkt von St. Johann/Pg.
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Alois Buder wurde am 22. April 1908 in Lassing, Bezirk Liezen in der Steiermark geboren. Seine Eltern waren Bauern und hatten zehn Kinder. 1930 übersiedelte er nach St. Johann/Pg. und wohnte im Markt Nr. 191, die heutige Adresse lautet Liechtensteinklammstr. 3. Am 29. September 1935 heiratete Alois Buder Frau Theresia Steinlechner, die am 25. November 1910 in St. Johann./Pg. zur Welt kam. Ihr Sohn Walter wurde am 28. Oktober 1939 in St. Johann/Pg. geboren.
Erinnerungen von Erich Winkler Erich Winkler, der 1932 mit seinen Eltern von Lend nach St. Johann/Pg. übersiedelte, war ein Nachbar der Familie Buder. „Alois und Theresia Buder wohnten zunächst im alten Schmiedhaus und übersiedelten später in das kleine Haus nebenan. Am Anfang war Herr Buder ein Käsehändler. Er besaß ein Motorrad, hatte hinten zwei Holztruhen aufgebaut, worin er den Käse transportierte. In einem Anbau des Buderhauses war das Käselager. Später wurde Alois Buder Frächter, er hatte zwei Lastwägen und baute zwei Garagen. Hinter der Garage hatte er das Holz und eine Hackmaschine für die Holzvergaser. In der Kriegszeit gab es für die Privaten keinen Diesel, sie mussten auf Holzvergaser umbauen.“ Die Verhaftung Nachdem im November 1943 Karl Rupitsch wegen „Schwarzschlachtung“ verhaftet und von Freunden aus dem Gefängnis St. Johann befreit wurde, beherbergte Alois Buder ihn einige Tage in seiner Wohnung. Dann brachte er Karl Rupitsch in seinem Lastwagen nach Taxenbach zum Vorderbrandstättbauern Johann Oblasser. In Zusammenhang mit der Zerschlagung der Goldegger Deserteursgruppe und der Gefangennahme von Karl Rupitsch am 2. Juli 1944 wurde das Ehepaar Buder am 11. Juli 1944 verhaftet. Alois Buder wurde nach Verhören in Salzburg am 12. August 1944 mit der Häftlingsnummer 82.819 in das Konzentrationslager Mauthausen eingeliefert und am 28. Oktober 1944 gemeinsam mit Kaspar Wind, August Egger und Karl Rupitsch hingerichtet. Seine Ehefrau Theresia Buder war von 11. Juli bis 13. August 1944 im Polizeigefängnis Salzburg interniert und wurde am 27. August 1944 über Leipzig in das KZ Ravensbrück deportiert. Sie erhielt die Häftlingsnummer 61.366 und verstarb dort im Februar 1945 mit nur 35 Jahren. Ihr vierjähriger Sohn Walter hatte die Verhaftung seiner Eltern miterleben müssen. Auch seine Großmutter Theresia Steinlechner wurde am 11. Juli 1944 mit 74 Jahren von der Gestapo verhaftet und konnte erst am 9. September 1944 aus dem Polizeigefängnis Salzburg nach St. Johann zurückkehren. In dieser Zeit kümmerten sich die Nachbarn um Walter, nach ihrer Rückkehr wurde der Vollwaise von seiner Großmutter aufgezogen. Eine Gedenktafel am Eingang der Urnenkapelle im Friedhof St. Johann/Pg. erinnert an Alois und Theresia Buder. |
Quellen:
www.goldeggerdeserteure.at
DÖW | SLA
Robert Stadler und Michael Mooslechner | St.Johann/Pg. | 1938–1945
Gespräch mit Erich Winkler |St. Johann/Pg. | 17. November 2015
DÖW | SLA
Recherche: Christel Hofer | Michael Mooslechner | Treumund Strobl | Annemarie Zierlinger
www.goldeggerdeserteure.at
DÖW | SLA
Robert Stadler und Michael Mooslechner | St.Johann/Pg. | 1938–1945
Gespräch mit Erich Winkler |St. Johann/Pg. | 17. November 2015
DÖW | SLA
Recherche: Christel Hofer | Michael Mooslechner | Treumund Strobl | Annemarie Zierlinger