Auguste
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Geboren: 3. Juli 1872
Verstorben: 24. September 1943 Auguste Holzer hieß mit dem Mädchennamen Adler und wurde am 3. Juli 1872 in Kirnberg a. d. March (Niederösterreich) geboren. Ihr Vater war dort Kaufmann. Sie heiratete Rudolf Holzer, 1871 in Oed bei Amstätten/NÖ geboren. Das jüdische Ehepaar zog nach St. Johann/Pg. und kaufte hier 1899 ein Haus und eine Buchdruckerei. Ihre drei Töchter, Olga Margarete, Auguste Johanna und Ernestine Theodora wurden in St. Johann/Pg. geboren und nach der Geburt katholisch getauft. Die Eltern konvertierten Anfang der 1920er Jahre in der Pfarre St. Johann zum katholischen Glauben. 1925 verkauften Auguste und Rudolf Holzer ihr Haus mit der Druckerei an Hans und Josef Baur und zogen in die Stadt Salzburg, wo sie in Maxglan, Wiesbauerstraße 13 ein Haus erwarben. Als 1932 ihr Mann starb, übersiedelte Auguste Holzer zu ihrer verheirateten Tochter Auguste Johanna und ihrem Schwiegersohn Vinzenz Auer in St. Johann/Pg. Das Haus in Salzburg wurde 1934 verkauft. Vinzenz Auer heiratete 1923 Auguste Johanna Holzer in St. Johann und war hier Gemeindesekretär. Wegen seiner jüdischen Frau und seiner jüdischen Schwiegermutter wurde er mit Jahresende 1938 zwangspensioniert und bald darauf wieder notdienstverpflichtet, da niemand für diese Arbeit zur Verfügung stand. Am 16. Oktober 1944 wurde Vinzenz Auer in das Lager Ronneburg (Außenlager des KZ Buchenwald) deportiert. Am 21. Februar 1945 kehrte er nach St. Johann zurück. Laut Wehrstammkarte wohnte er mit seiner Familie im Markt Pongau Nr. 223, heute Südtirolersiedlung Nr. 22. Seine Frau stand bereits auf der KZ-Liste, wurde aber nicht abtransportiert, weil der Arzt sie als arbeits- und haftunfähig erklärte. Seine Schwiegermutter Auguste Holzer, die bei ihm wohnte, erkrankte mittlerweile schwer. Die 71-jährige gelähmte Frau wurde im Juni 1943 von der Gestapo abgeholt, nach Wien abgeschoben, am 24. Juni 1943 mit dem Transport IV/14i unter der Transportnummer 46i nach Theresienstadt deportiert und dort am 24. September 1943 ermordet. Ihre jüngste Tochter Ernestine Theodora heiratete 1924 einen Eisenbahner in Saalfelden. Da der Ehemann unter dem NS-Regime seine Beamtenstelle nicht verlieren wollte, ließ er sich von seiner Frau scheiden. Die 39-jährige Ernestine Muik wohnte zuletzt in der Stadt Salzburg und wurde im Jänner 1943 nach Theresienstadt, von dort weiter nach Auschwitz deportiert und vermutlich gleich bei der Ankunft ermordet. |
Quellen:
Daten vom Stadtpfarramt St. Johann/Pg. | Archiv der Erzdiözese Salzburg
Stadt- und Landesarchiv |Salzburg und Wien
Günter Fellner | Die Verfolgung der Juden, in: Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934–1945 | Bd. 2, S. 432–473 | Wien/Salzburg 1991
Verein Lernen aus der Zeitgeschichte |Wien
DÖW
Recherche: Annemarie Zierlinger und Christoph Howanitz, Thomas Mitterhuber, Roland Höller, Fabian Klappbacher und Roman Zehentner, Schüler der 4C-Klasse des BG St.Johann/Pg., 2003 | Gert Kerschbaumer | Michael Mooslechner | Eduard Stofferin
Daten vom Stadtpfarramt St. Johann/Pg. | Archiv der Erzdiözese Salzburg
Stadt- und Landesarchiv |Salzburg und Wien
Günter Fellner | Die Verfolgung der Juden, in: Widerstand und Verfolgung in Salzburg 1934–1945 | Bd. 2, S. 432–473 | Wien/Salzburg 1991
Verein Lernen aus der Zeitgeschichte |Wien
DÖW
Recherche: Annemarie Zierlinger und Christoph Howanitz, Thomas Mitterhuber, Roland Höller, Fabian Klappbacher und Roman Zehentner, Schüler der 4C-Klasse des BG St.Johann/Pg., 2003 | Gert Kerschbaumer | Michael Mooslechner | Eduard Stofferin