Franz Furtner
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Geboren: 21. Juli 1888
Verstorben: 19. Dezember 1938 Franz Furtner, geboren am 21. Juli 1888 in der Stadt Salzburg, Pfeifergasse Nr. 6, war der Sohn des katholischen Ehepaares Anna und Erembert Furtner. Er war ledig, zog nach St. Johann/Pg. und war von Beruf Weber. Leider wissen wir kaum etwas über seinen Aufenthalt in St. Johann/Pg. Da es in diesem Ort nur die Weberei Höttl gab, ist anzunehmen, dass er dort arbeitete. Offensichtlich verlor er seine Arbeit und hatte auch keinen festen Wohnsitz mehr, denn er wurde unter der NS-Haftkategorie „Arbeitszwang Reich“ (AZR) in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Am 25. Juni 1938 traf Franz Furtner in einem Transport mit burgenländischen Roma dort ein. Er erhielt die Häftlingsnummer 17514 und starb bereits ein halbes Jahr später am 19. Dezember 1938 um 17.00 Uhr. Als Todesursache wurde akuter Herztod angegeben. Nach dem „Anschluss“ im März 1938 setzte in Österreich parallel zur rassischen und politischen Verfolgung auch die soziale Verfolgung ein. Menschen, die nicht den gesellschaftlichen Normen des nationalsozialistischen Systems entsprachen, wie Obdachlose, Bettler, Arbeitslose, Roma und Sinti und andere Randgruppen gerieten in die Verfolgungsmaschinerie. Allein im Juni 1938 erfolgten sechs Transporte nach Dachau mit einer beträchtlichen Zahl von Häftlingen der Kategorie „Arbeitszwang“. Das Salzburger Volksblatt berichtete dazu am 29. Juni 1938, dass die „Bettlerplage“ in der Stadt Salzburg „vollständig beseitigt“ sei. |
Quellen:
DÖW
Gedenkstätte Dachau
Archiv Arolsen
Archiv der Erzdiözese Salzburg
Recherche: Gert Kerschbaumer | Annemarie Zierlinger
DÖW
Gedenkstätte Dachau
Archiv Arolsen
Archiv der Erzdiözese Salzburg
Recherche: Gert Kerschbaumer | Annemarie Zierlinger